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Winterdienst in Gablitz: Ist Salzstreuung optimal?


  Leider wird in der Biosphärenparkgemeinde Gablitz im Wienerwald im heurigen Winter 2009 / 2010 massiv Salz gestreut.
Dies ist nicht nur für die Umwelt (Böden, Gablitzbach, Grundwasser) schlecht, sondern auch für die Hunde (bekommen wunde Pfoten) und die Autos (rosten schneller).
 
 
Salzfahrbahn Gablitz im Wienerwald Dezember 2009 Salzfahrbahn Gablitz Salzfahrbahn
Streufahrzeug beim Salzstreuen in Gablitz Dez 2009 Streufahrzeug beim Salzstreuen in Gablitz (Siedlung Hauersteig) Auftausalz im Bauhof Gablitz

Bilder oben: deutlich zu sehen ist, wo Salz gestreut wurde (salznasse Fahrbahn) und wo nicht (= Schneefahrbahn)
Bilder 2. Zeile: Streufahrzeug beim Salzstreuen in den Gablitzer Siedlungen  rechts: im Gablitzer Bauhof gelagertes Auftausalz
 
 

Video: Salzstreuung in Gablitz

 
Video: 
Salzstreuung in Gablitz bei Wien (NÖ) im Dezember 2009

Video 2,1 MB; 
© Gablitz1.at 
 

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Bürgerbeteiligung im Gablitzer Gemeinderat am Do. 25. Februar 2010

Mag. Robert Marschall durfte bei dieser Gemeinderatssitzung als Gablitzer Bürger vorsprechen. Er stellte mit Bedauern fest, dass Bürger hier zwar 5 Minuten Redezeit haben, aber innerhald dieser Zeit nur ein Thema ansprechen dürfen. Somit beschränkte sich Marschall bei seinem zweiten Auftritt vor dem Gablitzer Gemeinderat im Rahmen der Bürgerbeteiligung auf das Thema Salzsstreung in Gablitz. Er brachte vor, dass nur eine Woche nachdem der Gablitzer Gemeinderat den Beitritt zum Bodenbündnis beschlossen hat, ganz massiv Salz auf den Gablitzer Straßen gestreut wurde. D.h. man wollte offenichtlich den 5-10 cm hohen Schnee chemisch wegschmelzen und zwar nicht nur in Steillagen, sondern auch im flachen Gebiet. Als er beim Zuständigen im Bauhof angerufen habe, wurde auf Schneeräumung mit Streuung von Streusplitt umgestellt. Warum nicht gleich? Herr Bürgermeister Jelinek und Herr Gemeinerat Hass: Was sagen Sie dazu? Weiters, warum erfährt man auf der Gemeindewebsite nicht, was in dem Bodenschutzbündnis drinnen steht?
 
 

Anschließende Diskussion der Gemeinderäte:
 

* Bürgermeister Andreas Jelinek (ÖVP) wollte den beschwerdeführenden Gablitzer Bürger Robert Marschall so stellen, als wäre er der einzige, der mit der Salzstreuung ein Problem habe. Weiters zog er in Zweifel, dass heuer mehr Salz gestreut wurde, als im vorigen Winter.

* Umweltgemeinderat DI Bernhard Haas (ÖVP) gab eine mehr oder weniger nichtssagende Antwort. Was im Bondeschutzbündnis drinnen steht, kann man auf http://www.bodenbuendnis.org/ nachlesen.
   (Anmerkung Redaktion Gablitz1: unter punkt 3.2. im Manifest des Bodenschutzbündnisses steht:
    * unternehmen wir intensive Anstrengungen zur Erhaltung und Förderung der Bodenfruchtbarkeit und Bodenbildung, wobei der bodenschonenden Nutzung und Entsiegelung von Flächen eine besondere Bedeutung zukommt,
    * treffen wir Maßnahmen zur Bodenerhaltung, -verbesserung und -wiedergewinnung, stellen wir besonders wertvolle Böden unter Schutz, schätzen wir Böden vor Erosion und Verdichtung und reduzieren Schadstoffeinträge, ..
Die Marktgemeinde Gablitz ist übrigens am 10. Dezember 2009 - also eine Woche vor den massiven Salzstreuungen auf den Straßen von Gablitz - dem Bondenschutzbündnis beigetreten. Offensichtlich dient der Beitritt eher dem Ökomarketing der Gemeinde Gablitz als das Verhalten der Gemeinde auf einen tatsächlichen umweltfreundlichen Winterdienst in Gablitz umzustellen.)

* GR Gottfried Lamers (GRÜNE) verwies darauf, dass es  vor ca 15 Jahren  in Gablitz sogar ein Salzstreuverbot gegeben hat. Dies wurde später immer mehr aufgeweicht auf den Busrouten und Steilhängen. Er stellte aber auch fest, dass in ganz Gablitz massiv Salz gestreut wurde. Weiters stellte er fest, dass offensichtlich alle guten Rückmeldungen zur Gemeinde und alle schlechten zu den Grünen kommen. Hätte Marschall nicht als Bürger das Wort ergriffen, dann hätten die Grünen einen Dringlichkeitsantrag gestellt. Lamers beantragte dann, dass die Gemeinde die Salzstreumengen des Winters 2008/2009 und 2009/2010 veröffentlichen solle und dass die Gemeindearbeiter an Schulungen des Landes teilnehmen sollten.

* GR Sigrid Krakowitzer (Grüne): Der Inhalt des "Bodenbündnisses" sollte öffentlich zugänglich sein, über die Gemeindewebsite oder über das Amtsblatt.

* Amtsleiter Dr. Fronz meinte, dass man den Inhalt des Bodenschutzbündnisses nicht auf die Gemeindewebsite stellen kann. Seine Mitarbeiter sind jetzt schon überlastet und gab auch EDV-mäßige Schwierigkeiten als Grund an.

* GR Gerald Heissig (ÖVP) gratulierte den fleißigen Straßenarbeitern der Gemeinde Gablitz. Die Hauersteigstraße sei oft besser befahrbar, als die Bundesstraße.

* GR Helmut Kamauf (SPÖ) verwies darauf, dass bei einer Streusplitt-Streuung viel Feinstaub entwickelt wird, was auch nicht gut für die Umwelt sei.

* Franz Gruber (Cech-ÖVP): Der für Gemeindestraßen zuständige Infrastrukturgemeinderat Franz Gruber (Cech-ÖVP)  gab die sachkundigste Auskunft: Ja, es wurde bisher sehr viel mehr Salz gestreut, als im Vorjahr. Gruber verwies auf das Problem mit den Salzstreu-Fahrzeugen und  das Dosierungsproblem. Die Gemeinde sollte ein zweites Fahrzeug anschaffen mit einem 2er-System. Die Gemeinde Gablitz habe 100 Tonnen Salz im Silo eingelagert. Das Problem tritt hauptsächlich bei den Frächtern auf, die für Gablitz die Straßenräumung machen. Gruber sieht Optimierungsmöglichkeiten für nächstes Jahr.

* GR Michael Cech (ÖVP-Bürgermeisterkandidat, Ex-Umweltgemeinderat von Gablitz) war nicht anwesend. Wer sonst noch aller bei der Gemeinderatssitzung gefehlt hat, in Kürze.
 
 
 

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So viel als nötig, so wenig als möglich - bei dem bewundernswerten Einsatz unserer Schneeräum-Männer, die auch diesen harten Winter fest im Griff hatten und  für sichere Straßen sorgten, kann ich nachsehen, wenn da oder dort in der Hektik vielleicht zuviel Salz aufgebracht wurde.
Gemeindeseits sollte aber die Verantwortung wahrgenommen werden, sich auch bei Dingen wie der Salzstreuung nach dem letzten Stand der Technik zu erkundigen und den Gemeindemitarbeitern Mitteln zur Verfügung zu stellen, die auch unsere Umwelt schonen.

Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Krasel,  Liste 5, Pro Gablitz              26. Februar 2010
 
 



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