Bilder oben: deutlich zu sehen ist, wo Salz gestreut wurde (salznasse
Fahrbahn) und wo nicht (= Schneefahrbahn)
Bilder 2. Zeile: Streufahrzeug beim Salzstreuen in den Gablitzer Siedlungen
rechts: im Gablitzer Bauhof gelagertes Auftausalz
Video:
Salzstreuung in Gablitz bei Wien (NÖ) im Dezember 2009 Video 2,1 MB;
Video- Start/Stop durch
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Bürgerbeteiligung im Gablitzer Gemeinderat am Do. 25. Februar 2010
Mag. Robert Marschall durfte bei dieser Gemeinderatssitzung als
Gablitzer Bürger vorsprechen. Er stellte mit Bedauern fest, dass Bürger
hier zwar 5 Minuten Redezeit haben, aber innerhald dieser Zeit nur ein
Thema ansprechen dürfen. Somit beschränkte sich Marschall bei
seinem zweiten Auftritt vor dem Gablitzer Gemeinderat im Rahmen der Bürgerbeteiligung
auf das Thema Salzsstreung in Gablitz. Er brachte vor, dass nur eine Woche
nachdem der Gablitzer Gemeinderat den Beitritt zum Bodenbündnis beschlossen
hat, ganz massiv Salz auf den Gablitzer Straßen gestreut wurde. D.h.
man wollte offenichtlich den 5-10 cm hohen Schnee chemisch wegschmelzen
und zwar nicht nur in Steillagen, sondern auch im flachen Gebiet. Als er
beim Zuständigen im Bauhof angerufen habe, wurde auf Schneeräumung
mit Streuung von Streusplitt umgestellt. Warum nicht gleich? Herr Bürgermeister
Jelinek und Herr Gemeinerat Hass: Was sagen Sie dazu? Weiters, warum erfährt
man auf der Gemeindewebsite nicht, was in dem Bodenschutzbündnis drinnen
steht?
Anschließende Diskussion der Gemeinderäte:
* Bürgermeister Andreas Jelinek (ÖVP) wollte den beschwerdeführenden Gablitzer Bürger Robert Marschall so stellen, als wäre er der einzige, der mit der Salzstreuung ein Problem habe. Weiters zog er in Zweifel, dass heuer mehr Salz gestreut wurde, als im vorigen Winter.
* Umweltgemeinderat DI Bernhard Haas (ÖVP) gab eine mehr
oder weniger nichtssagende Antwort. Was im Bondeschutzbündnis drinnen
steht, kann man auf http://www.bodenbuendnis.org/
nachlesen.
(Anmerkung Redaktion Gablitz1: unter punkt 3.2. im Manifest
des Bodenschutzbündnisses steht:
* unternehmen wir intensive Anstrengungen zur
Erhaltung und Förderung der Bodenfruchtbarkeit und Bodenbildung, wobei
der bodenschonenden Nutzung und Entsiegelung von Flächen eine besondere
Bedeutung zukommt,
* treffen wir Maßnahmen zur Bodenerhaltung,
-verbesserung und -wiedergewinnung, stellen wir besonders wertvolle Böden
unter Schutz, schätzen wir Böden vor Erosion und Verdichtung
und reduzieren Schadstoffeinträge, ..
Die Marktgemeinde Gablitz ist übrigens am 10. Dezember 2009 -
also eine Woche vor den massiven Salzstreuungen auf den Straßen von
Gablitz - dem Bondenschutzbündnis beigetreten. Offensichtlich dient
der Beitritt eher dem Ökomarketing der Gemeinde Gablitz als das Verhalten
der Gemeinde auf einen tatsächlichen umweltfreundlichen Winterdienst
in Gablitz umzustellen.)
* GR Gottfried Lamers (GRÜNE) verwies darauf, dass es vor ca 15 Jahren in Gablitz sogar ein Salzstreuverbot gegeben hat. Dies wurde später immer mehr aufgeweicht auf den Busrouten und Steilhängen. Er stellte aber auch fest, dass in ganz Gablitz massiv Salz gestreut wurde. Weiters stellte er fest, dass offensichtlich alle guten Rückmeldungen zur Gemeinde und alle schlechten zu den Grünen kommen. Hätte Marschall nicht als Bürger das Wort ergriffen, dann hätten die Grünen einen Dringlichkeitsantrag gestellt. Lamers beantragte dann, dass die Gemeinde die Salzstreumengen des Winters 2008/2009 und 2009/2010 veröffentlichen solle und dass die Gemeindearbeiter an Schulungen des Landes teilnehmen sollten.
* GR Sigrid Krakowitzer (Grüne): Der Inhalt des "Bodenbündnisses" sollte öffentlich zugänglich sein, über die Gemeindewebsite oder über das Amtsblatt.
* Amtsleiter Dr. Fronz meinte, dass man den Inhalt des Bodenschutzbündnisses nicht auf die Gemeindewebsite stellen kann. Seine Mitarbeiter sind jetzt schon überlastet und gab auch EDV-mäßige Schwierigkeiten als Grund an.
* GR Gerald Heissig (ÖVP) gratulierte den fleißigen Straßenarbeitern der Gemeinde Gablitz. Die Hauersteigstraße sei oft besser befahrbar, als die Bundesstraße.
* GR Helmut Kamauf (SPÖ) verwies darauf, dass bei einer Streusplitt-Streuung viel Feinstaub entwickelt wird, was auch nicht gut für die Umwelt sei.
* Franz Gruber (Cech-ÖVP): Der für Gemeindestraßen zuständige Infrastrukturgemeinderat Franz Gruber (Cech-ÖVP) gab die sachkundigste Auskunft: Ja, es wurde bisher sehr viel mehr Salz gestreut, als im Vorjahr. Gruber verwies auf das Problem mit den Salzstreu-Fahrzeugen und das Dosierungsproblem. Die Gemeinde sollte ein zweites Fahrzeug anschaffen mit einem 2er-System. Die Gemeinde Gablitz habe 100 Tonnen Salz im Silo eingelagert. Das Problem tritt hauptsächlich bei den Frächtern auf, die für Gablitz die Straßenräumung machen. Gruber sieht Optimierungsmöglichkeiten für nächstes Jahr.
* GR Michael Cech (ÖVP-Bürgermeisterkandidat, Ex-Umweltgemeinderat
von Gablitz) war nicht anwesend. Wer sonst noch aller bei der Gemeinderatssitzung
gefehlt hat, in Kürze.
So viel als nötig, so wenig als möglich - bei dem bewundernswerten
Einsatz unserer Schneeräum-Männer, die auch diesen harten Winter
fest im Griff hatten und für sichere Straßen sorgten,
kann ich nachsehen, wenn da oder dort in der Hektik vielleicht zuviel Salz
aufgebracht wurde.
Gemeindeseits sollte aber die Verantwortung wahrgenommen werden, sich
auch bei Dingen wie der Salzstreuung nach dem letzten Stand der Technik
zu erkundigen und den Gemeindemitarbeitern Mitteln zur Verfügung zu
stellen, die auch unsere Umwelt schonen.
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Krasel, Liste
5, Pro Gablitz
26. Februar 2010